Panorama

Risiko Hautkrebs: Golfer besonders gefährdet

05. Mrz. 2014 von Cornelia Bruckner in München, Deutschland

meisten Golfer sind großer Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Harrington hat nun Vorsorge getroffen. (Foto: Getty)

Die meisten Golfer sind großer Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Harrington hat nun Vorsorge getroffen. (Foto: Getty)

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Hautkrebs gehört mit zu den häufigsten onkologischen Erkrankungen in Deutschland. Laut der Deutschen Krebsgesellschaft erkranken jährlich etwa 17.800 Menschen am gefährlichen Schwarzen Hautkrebs, rund 3.000 sterben daran. Diese Rate hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Nun hat Golfprofi Padraig Harrington zum ersten Mal in einem Radio-Interview über Hautkrebs gesprochen. Dem dreifachen Major-Gewinner wurden im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung einige Leberflecke aus dem Gesicht entfernt. Harringtons Vater war 2005 am Vorabend der British Open an Speiseröhrenkrebs gestorben, der Ire sagte seine Teilnahme ab und übernahm den Vorsitz einer irischen Wohltätigskeits-Organisation im Kampf gegen Speiseröhrenkrebs. „Krebsbehandlungen sind nicht mehr wie vor zehn Jahren, heute werden viele verschiedene Therapien kombiniert. Jeder spricht auf eine andere Behandlung an. Meine Vater hatte Symptome, aber er tat nichts dagegen. Aber so sind die Männer in Irland und bestimmt auch ältere Herren. Ich würde heute viel schneller etwas unternehmen. Im Falle von Schmerzen, lasse ich mich untersuchen.“ so Harrington.

 8,5 mal höheres Risiko bei Golfern

Schon 2010 fielen einem deutschen Hautarzt die höheren Anteile von Golfern unter seinen Patienten mit Hautschäden auf. „Wer Golf spielt, unterliegt einem 8,5-mal größerem Risiko als Nichtgolfer, von Sonnenlicht bewirkte Hautschäden zu erleiden.“ erkannte Dr. Ockenfels. Er stellte fest, dass sich bei den Golfspielern nur auf der rechten Hand Symptome zeigten und belegte seine Aussage mit einer Vergleichsstudie. Der Arzt selbst ist leidenschaftlicher Golfer, geht aber nur gut geschützt auf die Golfrunde.

Je heller der Hauttyp - desto größer das Risiko

Schon lange steht der Zusammenhang zwischen UV-Strahlung und Hauterkrankungen fest: Übermäßige Belastung durch UV-Strahlen ist einer der höchsten Risikofaktoren für Hautkrebs. Je länger der Aufenthalt im Freien, umso höher die Strahlenbelastung. Mit durchschnittlich vier bis sechs Stunden Dauer einer Golfrunde gehören Golfer zur Risikogruppe. Dabei ist nicht nur die Dauer der Belastung mit UV-Strahlen entscheidend, sondern die Gefährdung hängt auch vom individuellen Hauttyp ab. Je heller der Hauttpy, umso größer das Risiko. Deshalb ist es für Golfer unerlässlich, sich ausreichend mit Sonnenschutzprodukten – als Spray, Creme oder Lotion – zu schützen. Je heller der Hauttyp ist, umso höher muss der Lichtschutzfaktor der Produkte sein. Doch was ist ausreichend?

Dick eincremen

Generell rät Hautkrebs-Experte Prof. Jürgen Becker aus Graz in einem Interview mit der Deutschen Krebsgesellschaft zum Thema Lichtschutzfaktor (LSF): „Je höher, desto besser“. Allerdings, so Prof. Becker, wird der angegebene LSF fast nie erreicht, da sich die meisten Menschen viel zu dünn eincremen. Das verrät auch die häufig gestellte Frage, ob man die angebrochene Packung Sonnenmilch aus dem Urlaub noch verwenden kann. Für Prof. Becker heißt das: „Wer drei Wochen mit 100 ml auskommt, hat nicht genug aufgetragen.“

Für Golfer die wichtigsten Facts nochmals auf einen Blick:

    1. Rechtzeitig vor der Golfrunde eincremen und dabei nicht zu sparsam mit dem Sonnenschutzprodukt umgehen. Es gibt speziellen Sport-Sprays, die weder fetten noch beim Schwitzen sich als weiße Creme absetzen.
    2. Trendig und modisch sind die neuen Golf-Polos in High-Tech-Materialen, die einen Sonnenschutz eingearbeitet haben. So wird Mode nicht nur zum optischen  Hingucker, sondern hat auch eine sinnvolle Funktion. Die guten alten Piqué-Polos lassen jede Menge Strahlen durch und bieten kaum Schutz. Meist übersteht der eingearbeitete Sonnenschutz in den modernen Materialen mehrmaliges Waschen, aber keine zweite Saison.
    3. Wenn es möglich ist, Runden in der prallen Mittagssonne meiden. Und falls es doch sein muss, keinen Falls ohne Kappe, besser noch sogar mit einem Sonnenhut auf die Runde. Ohren und Nacken beim Eincremen nicht vergessen.
    4. Am Ende jeder Golfsaison sollte der Gang zum Hautarzt anstehen, und ein Screening, das ab einem Alter von 35 Jahren von den gesetzlichen Kassen übernommen wird, durchführen lassen. Je früher Hautkrebs erkannt wird, umso größer sind die Heilungschancen.

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