Golf-Equipment

„Ohne passenden Putter brauchen Sie gar nicht erst anfangen“

01. Aug. 2015 von Gastautor Horst Rosenkranz in Köln, Deutschland

Puttguru Horst Rosenkranz

Horst Rosenkranz: "Jeder braucht den für sich passenden Putter." (Foto: Gerd A. Schäfer)

Liebe Puttfreunde,

an dieser Stelle möchte ich einige meiner Erfahrungen als Putting-Coach teilen. Es gibt da die eine oder andere Beobachtung, die ich immer wieder mache: Die meisten Golfer haben den falschen Putter.

Zu lang, zu leicht, zu dünn - es gibt mannigfaltige Möglichkeiten einen Putter zu bauen und jeder Golfer bringt ganz eigene Voraussetzungen mit. Diese herauszufiltern ist für mich als Putting-Coach die allererste Aufgabe, denn: Bevor jemand nicht den für sich passenden Putter hat, macht es keinen Sinn viel Übungszeit zu investieren.

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Ich erläutere gern, warum. Früher waren Putter in der Regel 35 bis 36 Inch lang, was für viele Golfer schlichtweg zu lang ist. Zwar kann man den Putter kürzer greifen, aber dann bleibt entweder das überstehende Ende gern mal beim Putten in der Kleidung hängen oder das Gewichtsverhältnis zwischen Putterkopf und -griff verändert sich. Die Hersteller sind in den letzten Jahren deshalb vermehrt dazu übergegangen, kürzere Putter herzustellen. Inzwischen sind einige industriell gefertigte Putter nur noch 31 Inch lang, im freien Handel sind diese aber eher seltene Ware, weil Händler nicht gern drei oder vier verschiedene Längen desgleichen Modells anbieten, sondern den Mittelweg gehen: Sie bieten 34 Inch an, die zwar etwas kürzer, aber für viele noch immer zu lang sind. Die Putterlänge muss also bei den meisten Golfern angepasst werden.

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So wie sich die Längen der Putter verändert haben, so sind auch die Putterköpfe in den letzten Jahren größer geworden. Früher dominierten die sogenannten Blade-Köpfe, die sehr schmal sind. Sie sind klassisch, haben aber zwei Nachteile: Sie bieten wenig Platz für Orientierungsmarkierungen und sind i.d.R. sehr leicht, nicht selten zu leicht. Größere Putterköpfe sind schwerer und wirken durch ihre Trägheitsmomente im Moment des Impacts kurskorrigierend und fehlerverzeihend. Sie sind somit für alle Spieler relevant, die keine astreinen, immergleichen Impacts haben und den Ball trotzdem geradeaus spielen wollen.

Ein weiterer Faktor, den ich mir bei meinen ersten Stunden anschaue, ist die Griffstärke des Putters. Gemäß der Größe der Hand, der Länge der Finger und gemessen an der Art, wie Spielerin oder Spieler den Putter intuitiv greift, ist die Griffstärke des Putters ein weiterer Faktor. Ist der Griff zu dünn, müssen sich die Finger übereinander "sortieren", was sich unbequem anfühlt. Ist er zu dick, geht die Kontrolle über den Putter verloren.

Bei der Analyse hilft mir zum Glück ein bestimmtes Messgerät, welches als einziges alle Daten korrekt misst. Ist der Putter mit den besten Ergebnissen gefunden, muss der Golfer nicht etwa einen neuen Putter kaufen, er kann auch seinen eigenen entsprechend anpassen (fitten) lassen. Ich arbeite dafür mit Clubfittern zusammen, um zum gewollten Ergebnis zu gelangen.

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Ein Tipp am Rande für all die, die sich einen neuen Putter anschaffen wollen: Es kommt nicht auf's Äußere an. Oft wird einem geraten, dass der Putter einem "gefallen" muss. Er muss funktionieren, ja, aber dafür muss er nicht gut aussehen. Ich wette mit Ihnen: Sobald Sie mit einem vermeintlich "hässlichen" Modell beste Ergebnisse erzielen, wird der Putter sehr viel schöner!

Grundsätzlich gilt: Einen Putter, der für alle passt, gibt es nicht. Ob Ihnen der teure oder der preiswerte Putter liegt, hängt ganz von Ihren individuellen Voraussetzungen ab. Das ist das erste, was ich mit meinen Kunden rausfinde. Erst danach geht's ins Training. Also, messen Sie Ihre Ergebnisse und urteilen Sie nach der Erfolgsquote.

Schönes Spiel,

Ihr Horst Rosenkranz


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