European Tour

Portugal Masters: Florian Fritsch trotzt dem Druck

22. Okt. 2016 von Bernhard Küchler in Vilamoura, Portugal

Florian Fritsch schwingt sich beim Portugal Masters zum Erreichen der Tourkarte auf. (Foto: Getty)

Florian Fritsch schwingt sich beim Portugal Masters zum Erreichen der Tourkarte auf. (Foto: Getty)

Auf und ab ging es für Marcel Siem beim Moving Day des Portugal Masters. Der Mettmanner musste den ein oder anderen Rückschlag verarbeiten, drehte hinten raus aber noch einmal auf. Max Kieffer blieb auch in Runde drei konstant und Florian Fritsch absolvierte zum dritten Mal die Back Nine mit identischem Ergebnis. Der Däne Anders Hansen sorgte für einen Paukenschlag und setzte sich an die Spitze.

Marcel Siem fängt Rückschläge wieder auf

Seine Form entwickelte sich nach dem Comeback stetig in die richtige Richtung. In Portugal hatte Marcel Siem keine Probleme, den Cut zu erreichen und schickte sich an, das Tableau nach oben zu klettern. Mit zwei Birdies sah der Auftakt seiner Runde auch dementsprechend freundlich aus, dann ereilte ihn jedoch auf dem langen Par 4 an Bahn 7 ein bitteres Doppelbogey. Auf der Back Nine ließ der 36-Jährige dann noch einmal zwei Schläge liegen, als er die Löcher 10 und 11 nur mit Bogey absolvierte. Der Düsseldorfer zeigte jedoch die passende Reaktion und holte sich Schlag um Schlag zurück. Am Ende drehte Marcel Siem mit einem tollen Finish seine Tagesbilanz hinten raus noch auf eins unter Par. Insgesamt verbesserte er sich auf -9 und lief in einem engen Feld bei T42 ins Clubhaus ein.

Max Kieffer pendelt sich ein

Auch wenn sich seine Position im Gesamtklassement nicht positiv entwickelte, Max Kieffer erlaubte sich auf seiner dritten Umrundung des Platzes im portugiesischen Vilamoura kaum Fehler. Der Düsseldorfer startete auf der Back Nine und ließ kein einziges Bogey zu. Mit einem Birdie auf der 17 ging es unter Platzstandard auf die zweite Hälfte des Kurses. Zwischenzeitlich schraubte "Kiwi" sein Ergebnis auf -3 für den Tag, musste dann aber noch ein Bogey kurz vor dem Ende der Runde einstreichen. Nach 54 Löchern in Portugal lag der 26-Jährige auf Rang T50 bei insgesamt -5.

Florian Fritsch trotzt dem persönlichen Druck

Was muss das für ein Druck auf sein, der auf den Schultern von Florian Fritsch lastet? Der 30-Jährige spielte sich in den letzten Wochen mit kontinuierlich guten Ergebnissen unverhofft in die Reichweite der Tourkarte für die neue Saison auf der European Tour. Aufgrund seiner Flugangst ist der gebürtige Münchener bei der Anreise zu den Turnieren an sein Auto gebunden und spielt daher deutlich weniger Turniere als seine Kollegen. Mit gut einem Dutzend Auftritten in die Top 110 der Konkurrenz vorzudringen ist sicherlich kein Zuckerschlecken und an diesem Wochenende schaffte es Fritsch wieder in die Finaltage. Noch ist die Tourkarte nicht in trockenen Tüchern und da beeindruckte es umso mehr, dass die Leistung unter dem Druck so gar nicht zu leiden schien.

Für die Back Nine an der Algarve hatte sich Fritsch wohl einen passenden Plan zurecht gelegt, denn diesen Abschnitt des Kurses absolvierte er an allen drei Tagen mit exakt identischem Ergebnis. Kein Schlagverlust und jeweils das Birdie auf der 12 - das Fundament für sein solides Spiel. Am Moving Day lief es auf der vorderen Neun sogar noch etwas besser als an den Vortagen: Mit einer 67 steigerte sich der dritte Deutsche im Feld noch einmal und landete im Pulk von Kieffer auf T50.

Aus dem Ruhestand an die Spitze

Für einen Paukenschlag sorgte der Däne Anders Hansen, der eigentlich schon seine aktive Laufbahn für beendet erklärt hatte. Nach der European-Tour-Saison 2015 erklärte Hansen seinen Rücktritt von der ganz großen Golfbühne, kehrte zum Portugal Masters aber noch einmal zurück - und das mit Erfolg: Nach zwei bereits ordentlichen Runden lag der Skandinavier unter den Top 20 des Rankings und am Moving Day legte er noch einmal richtig los: Neun Birdies sorgten für eine 62er-Runde und ermöglichten dem 46-Jährigen bei -18 die Führung vor dem Finaltag. Diese teilte sich Hansen gemeinsam mit dem Finnen Mikko Korhonen. Padraig Harrington, der zu Beginn des Turniers niedrige Scores angekündigt hatte, sorgte für die Erfüllung seiner Prophezeiung und spielte sich mit einer 67er-Runde auf den dritten Platz.

Der Zwischenstand beim Portugal Masters


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