Back Nine

Pöbelnde Fans bereiten McIlroy, Thomas und Co. Kopfschmerzen

19. Feb. 2018 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Ber der Genesis Open sorgten einige Fans für Gesprächsstoff. (Foto: twitter.com/genesisopen)

Ber der Genesis Open sorgten einige Fans für Gesprächsstoff. (Foto: twitter.com/genesisopen)

Witzig sind sie schon lange nicht, aber nach den jüngsten Pöbeleien während der Genesis Open bringen die Schreihälse unter den Fans entlang der Bahnen allmählich ihre eigentlichen Idole richtig auf die Palme. Längst sind es nicht mehr nur Zwischenrufe wie „Get in the Hole“ oder „Mashed Potatoes“, sondern deutlich rüdere Bemerkungen und Störungen, mit denen sich die Spieler auseinander setzen müssen.

Besonders betroffen war ausgerechnet Tiger Woods beim zweiten regulären Auftritt seines neuerlichen Comebacks. „Das Theater hat ihn jeden Tag mindestens einen halben Schlag gekostet“, berichtete Flightpartner Rory McIlroy. Über die komplette Distanz seien das zwei Schläge, die am Ende etliche Plätze kosten könnten. Auch wenn das diesmal sicherlich nicht ausschlaggebend für den verpassten Cut war – und auch nicht für seltsame Schwünge wie im Video:

LOL omgggggg

Ein Beitrag geteilt von SkratchTV (@skratchtv) am

„Der Lärm und das Geschrei ist wirklich schwierig zu ertragen. Ich hatte hinterher echt Kopfschmerzen.“ Ins gleiche Horn stieß Justin Thomas, der das Ballyhoo um den Tiger ebenfalls zwei Tage über sich ergehen lassen musste: „Ich wünschte, die Leute fänden das nicht derartig witzig, dazwischen zu brüllen, während wir versuchen einen Schlag zu spielen. Es ist nicht lustig, sondern komplett inakzeptabel!“

Bubba Watson und sein LA-Wochenende

Volles Programm: So ist er, dieser Bubba Watson. Da packt sich der zweifache Masters-Sieger das Wochenende mit allerlei Terminen voll, nutzt die Nähe zum Hotspot Los Angeles komplett aus und gewinnt trotzdem mal locker zum dritten Mal im Riviera Country Club. Was vor ihm übrigens nur Arnold Palmer und Ben Hogan schafften, keine so schlechte Gesellschaft.

Watson freilich hat seine Prioritäten längst anders sortiert, er traf sich mit den Talk-Legenden Ellen DeGeneres und Jay Leno, besuchte den Set von „The Big Bang Theory“, bewarb sich bei US-Ryder-Cup-Teamchef Jim Furyk um ein Assistenten-Amt und spielte nebst alledem noch beim All-Star-Match der US-Basketball-Liga NBA mit. Ein bisschen Stress war‘s dann aber schon:

No no no! Don’t bring that around here @bubbawatson

Ein Beitrag geteilt von Brooks Koepka (@bkoepka) am

John Daly: Ass in „Stars-&-Stripes“-Buxe

Patriotismus: Das mögen die Amerikaner – wenn John „The Wild Thing“ Daly ein Hole-in-one erzielt, und das auch noch in einer seiner schreiend bunten, diesmal mit unzähligen US-Flaggen gemusterten Hosen. Daly schoss das Ass am Sonntag der Chubb Classic auf der Par-3-16, der Jubel fiel eher verhalten aus, aber vielleicht lag‘s am würdevollen Einfluss der „Stars-&-Stripes“-Buxe:

Spielerrat: Jordan Spieth besteht harten Wahlkampf

Wahlsieg: Die Entscheidung ist gefallen, Jordan Spieth ist ab 2019 für drei Jahre neuer Vorsitzender des Spielerrats auf der PGA Tour. Der dreifache Majorsieger, der dieses Jahr im Bellerive Country Club zu St. Louis bei der 100. PGA Championship den Karriere-Grand-Slam perfekt machen kann, setzte sich klar gegen Mitbewerber Billy Hurley III durch. Der hatte Spieth zuvor eine harte Kampagne geliefert und dabei mit einem ziemlich schrägen, aber natürlich nicht ernst gemeinten Anti-Spieth-Wahlkampfvideo für Aufsehen gesorgt:

Justin Thomas und die beiden lebendigen „Birdies“

Hitchcock? Da will man nach seiner dritten Runde bloß freundlich und harmlos ein Interview geben, und dann findet man sich plötzlich in einer Art Remake von „Hitchs“ Kultthriller „Die Vögel“ wieder. So erging es Justin Thomas am Samstag der Genesis Open, passend zur Nähe zu Hollywood überdies, als er nach seiner 67 der „CBS“-TV-Lady Amanda Balionis Rede und Antwort stand. Die fünf Birdies und das Eagle scheinen die lokale Vogelwelt jedenfalls derart erbost zu haben, dass sie dem PGA-Champion zwei weitere „Birdies“ auf den Hals schickte:

Augusta National wird länger

Ausbau: Der Augusta National Golf Club dehnt sich immer weiter aus. Nachdem die Granden in grünen Jacketts massive Landkäufe rund um das Areal des Masters-Schauplatzes durchgezogen haben, wird jetzt eine signifikante Verlängerung des fünften Lochs ins Auge gefasst. Gemäß den vorliegenden Plänen soll der Championship-Abschlag um rund 27 Meter nach hinten verlegt werden, und zwar auf die andere Seite der derzeit stillgelegten Old Berckmans Road. Die Straße wird dann künftig in einer ebenfalls neu zu erbauenden Schleife hinter dem neuen Abschlag vorbei geführt. Insgesamt beträgt der Platzbedarf gut neun Hektar, mit den Arbeiten soll im Mai begonnen werden.

„Strike“ oder Fake: Bowling mit dem Driver

Fundstück: „Strike“ mit dem Driver auf der Bowlingbahn, das geht nicht, oder? Bei der südkoreanische Proette Ming Kimm geht es sehr wohl. Oder ist zumindest gut gemacht und auf jeden Fall sehenswert:

Golf auch bei Winter-Olympia gegenwärtig

Kulisse: Seit 2016 ist Golf wieder olympisch, aber selbst wenn unser Sport nicht auf dem Programm steht, ist er bei den Spielen allgegenwärtig. Das aktuelle Winterspektakel im südkoreanischen PyeongChang macht da keine Ausnahme. So hat beispielsweise der Deutsche Olympische Sport-Bund (DOSB) das traditionelle deutschen Haus im 1.500 Quadratmeter großen Clubhaus des privaten Birch Hill Golf Club eingerichtet, dem Mittelpunkt des YongPeong Resorts in den Bergen oberhalb von PyeongChang.

Der doppelt mit Gold behängte Doppel-Rodler Tobias Wendl würde am liebsten direkt abschlagen („Wenn es wärmer wäre, könnte man Golf spielen. Gibt es denn keine Golfplatz-Heizung?“). Aber noch führen die Loipen der Langlauf-Wettbewerbe auch über Fairways und Cartwege des 18-Loch-Kurses. Und dann sind da schließlich die Spielgeräte der Kultsportart Curling. Die besten und auch in PyeongChang verwendeten Steine werden aus dem Granit des schottischen Ailsa Craig gewonnen und auch dort gefertigt. Der Felsen im Firth of Clyde ist nebst Leuchtturm das Wahrzeichen des ikonischen Linkskurses von Turnberry.

Schneetreiben, Wind und Kälte? Na und!

Zum Schluss: Wer ein wahrer Golfer ist, der wird sich doch von etwas flockigem Niederschlag samt Wind und Kälte nicht abhalten lassen! Dieser wackere Sportkamerad sollte uns allen als Vorbild dienen, wenn der Winter wiederkehrt:

#AlwaysBeGolfing

Ein Beitrag geteilt von Fore Play (@foreplaypod) am


Feedback