Back Nine

PGA-Tour-Triumph: Wesley Bryan weiß, wie Nervosität schmeckt

17. Apr. 2017 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Back Nine Wesley Bryan RBC Heritage 2017

Wesley Bryan verriet, dass er bei der RBC Heritage doch etwas sehr...nervös war, als es drauf ankam. (Foto: Getty)

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Vom Trickshot-Künstler zum PGA-Tour-Sieger: Wesley Bryan hat eine bemerkenswerte Karriere hingelegt. Vor gut einem Jahr noch war er mit seinem Bruder George vor allem als Ball-und-Schläger-Artist auf „YouTube“ bekannt, dann gewann er drei Turniere auf der Web.com-Tour, ergatterte sich damit die Mitgliedschaft im großen Circuit und gehört mit dem Gewinn der RBC Heritage auf Hilton Head Island in seinem Heimatstaat South Carolina nun zu den Titelträgern der PGA Tour.

Mit Par-Ergebnissen auf der 17 und 18 hielt sich der 27-Jährige den Verfolger Luke Donald vom Leib und bekannte hernach im Interview mit Nick Faldo und Jim Nantz unbekümmert und ehrlich, er wisse nun, wie Nervosität schmeckt, habe er doch zwischendurch einen sehr schlechten Geschmack im Mund gehabt. Wortwörtlich: „Ich habe sauer aufgestoßen.“ Prost Mahlzeit!

Sauer aufgestoßen sein dürfte auch Luke Donald sein zweiter Platz. Es ist die siebte Top-3-Position des Engländers in den vergangenen neun Jahren, der zweite Rang zwei in Serie. Überhaupt liegt der letzte Tour-Erfolg des einstigen Weltranglistenersten nunmehr fünf Jahre zurück, zwischendurch hätte Donald „beinahe das Golfspielen aufgegeben“.

Poulter fehlen noch 30.624 Dollar

Für eine Handvoll Dollar: Mit einem alleinigen zwölften Platz hätte Ian Poulter bei der RBC Heritage die PGA-Tour-Karte für den Rest der Saison sicher gehabt. Der Engländer startet bekanntermaßen nach seiner letztjährigen Fußverletzung mit einer zehn Turniere umfassenden „Medical Exemption“, und Hilton Head war seine vorletzte Möglichkeit.

Doch die 73er Finalrunde bugsierte den Engländer („Ich habe einen ziemlich dicken Hals“) mit zehn anderen Spielern auf einen geteilten elften Platz, der bloß 114.045 Dollar einbrachte. Jetzt muss er bei der kommenden Valero Texas Open mindestens 30.624 Dollar einspielen, sonst ist die Saison gelaufen. Und dann war da noch die Sache mit dem Alligator am Samstag:

Masters: TV-Quoten und Alliss fliegen tief

Noch ein wenig Masters-Nachlese: Die 81. Auflage des ersten Majors hatte die schwächsten Einschaltquoten seit 2004. Am Finalsonntag lagen die Zahlen elf Prozent unter Danny Willetts Sieg 2016 und 21 Prozent unter 2015, als Jordan Spieth das „Green Jacket“ gewann. Der Samstag war um 19 Prozent schwächer als 2016, der Freitag lag bei einem Minus von 18 Prozent. Allgemein wird das mit dem USA-weit guten Wetter erklärt.

Und noch ein Tiefpunkt: BBC-Urgestein Peter Alliss hat mal wieder einen seiner überflüssigen Chauvi-Sprüche rausgehauen, als er sich bemüßigt fühlte, die Rocklänge von Sergio Garcias Verlobter Angela Akins zu kommentieren: „Sie hat wohl den kürzesten Rock im Feld erwischt.“

Spieth tritt beim Team-Turnier an

Nachmeldung: Das neue Team-Format bei der Zurich Classic zieht große Namen an. Als bislang letzte haben Jordan Spieth aus seiner „Springbreak“-Auszeit und Hideki Matsuyama für das letzte April-Wochenende genannt. Spieth spielt mit Ryan Palmer, Matsuyama mit Hideto Tanihara, der beim WGC-Match Play den vierten Platz belegt hatte.

Damit sind sieben der Welt-Top-10 im TPC Louisiana am Start, obwohl keine Weltranglistenpunkte vergeben werden. Derweil haben die „Barstool Golf Guys“ in Anlehnung an den Ausflug von Spieth, Justin Thomas, Smylie Kaufman und Rickie Fowler ihre eigene Version vom Golf-„Spring-Break“ inszeniert, auf den Straßen von New York:

Aus Störversuch wird Trickshot

Zweiter Ball im Spiel: Trickshots und Videos davon gibt‘s mittlerweile wie Sand am Meer, daher eröffnen wir hiermit die Serie „Unbeabsichtigte Kunstschläge“. Den Auftakt macht dieser Clip, bei dem einer seinen Kumpel beim Abschlag mit einem Ball bewirft, um ihn zu stören, und jener dann genau diesen trifft. Aber sehen Sie selbst:

15-Jähriger spielt Albatros auf Par 6

Seltener Vogel: Laut „Guinness Buch der Rekorde“ ist es das längste Golfloch in den USA: Die 12 auf dem Meadows Farms Golf Course in Virginia, ein Par-6 von 769 Metern, bergab und bergauf, mit zwei Teichen mitten im Fairway. Mancher wäre froh, das Grün irgendwann mal zu erreichen, Michael Wallace hat‘s von den weißen 658-Meter-Abschlägen in drei Schlägen geschafft, mit dem Driver und zwei Mal mit seinem Hybrid-Holz-3. Kurz: ein Albatros! Der Bursche ist 15 Jahre alt und spielt seit einem Jahr Golf. Jetzt ist er eine lokale Berühmtheit.

Trump golft: 35.000 Dollar allein für Carts

Neues von Trump: Der US-Präsident hat das Oster-Wochenende in seiner Anlage Mar-a-Lago in Florida verbracht und damit den 18. Golftrip seiner Amtszeit unternommen. Die schon zu Barack Obamas Ära hysterische Zählung präsidialer Golfrunden dürfte vermutlich demnächst ungeahnte Höhen erreichen.

Allein in Mar-a-Lago hat der Secret Service übrigens bislang 35.185 Dollar nur für Carts bezahlt, mit denen die Agenten den Präsidenten auf dem Platz begleiten und bewachen. Interessant, dass „The Donald“ so was in Rechnung stellen lässt… Die Gesamtkosten eines jeden Trips werden auf drei Millionen Dollar geschätzt.

Promo-Golfen in der Wiener City

Werbung für Golf: Teile der Innenstadt von Wien haben sich über Ostern in einen Golfplatz verwandelt. Im Rahmen der Promotion-Aktion „In City Golf“ spielten sich geladene Gäste über einen Crossgolf-Parcours durch Österreichs Hauptstadt. Interessierte Zuschauer konnten sich vor dem Rathaus an Mitmach-Stationen versuchen, die die österreichischen Golfclubs aufgebaut hatten. „In City Golf“ zieht seit 2010 durch Europas Städte, war auch schon in Berlin, wo vom Hotel Adlon vor das Brandenburger Tor abgeschlagen wurde. Fortsetzungen sind erwünscht!

Golfen mitten in der Känguru-Horde

Zum Schluss: Eine tierische Begegnung der besonderen Art hatte Greg Tannos bei seiner Golfrunde im Sanctuary Point Country Club in New South Wales/Australien, als er sich den Weg zum Ball durch eine Horde völlig desinteressierter und seelenruhig äsender Kängurus suchen musste:

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