European Tour

Marcel Siem startet hervorragend bei der Open de France

03. Jul. 2014 von Jacqueline Sauer in Paris, Frankreich

Marcel Siem bei der Open de France 2014

Marcel Siem hat heute bei der Open de France gleich zu Anfang aufgedreht. (Foto: Getty)

Die Open de France im Ryder-Cup-Austragungsort von 2014 hat schon am ersten Tag einen deutschen Favoriten: Ex-Champion Marcel Siem setzte sich bereits früh in einer Spitzenposition fest, führte zeitweise sogar das Feld an und brachte sich so in Position für einen möglichen Platz im Teilnehmerfeld der Open. Martin Kaymer und Max Kieffer hingegen hatten mit durchwachsenen Runden zu kämpfen.

Stadler setzt sich an die Spitze

Nur ein Spieler hat es heute geschafft, Marcel Siems 65er Runde noch um einen Schlag zu unterbieten: Kevin Stadler, Sohn von Masters-Sieger Craig "The Walrus" Stadler. Stadler trumpfte mit einer gänzlich bogeyfreien Runde auf, die er mit sieben Birdies zierte und führt damit nach dem ersten Turniertag das Feld an. Nach Siem ist Steven Gallacher sein nächster Verfolger, der sich mit fünf Schlägen unter Par vorerst den alleinigen dritten Platz sicherte.

Siem schaltet den Turbo ein

Vor den Toren von Paris konnte Marcel Siem sich heute über eine hervorragende Auftaktrunde freuen. Der 33-Jährige begann seine Runde von Tee 10 und bereits an 12 und 13 fiel das erste Birdie-Par. Zwar notierte er nach einem weiteren Schlaggewinn am Ende seiner Front Nine sein erstes Bogey, aber davon ließ sich der Ratinger nicht schrecken: Ein ausgleichendes Birdie folgte auf dem Fuße. Gleich darauf der zweite Schlagverlust, aber auch dieser wurde sofort wieder ausgeglichen. Und mit drei Birdies hintereinander an den Löchern 6 bis 8 legte er schließlich einen Endspurt hin, der sich sehen ließ. Als er seine Runde beendete, führte er das Feld an, fiel aber im Laufe des Turniertags auf den zweiten Platz hinter Kevin Stadler zurück.

"Die letzte Woche war furchtbar"

Nach der Runde sagte er im Interview, er sei sehr froh über seinen Start. "Die letzte Woche war furchtbar für mich", meinte er (sein geteilter 57. Platz bei der BMW International Open in Köln, Anm. d. Red.), "viele Leute wollten, dass ich gut spiele und ich hab's einfach nicht geschafft. Das ist nicht gut für's Selbstbewusstsein." Dass er nun ausgerechnet diese Woche, die "sehr wichtig" für ihn ist, bereits so gut begonnen hat, kann ihm Sicherheit für die kommenden Tage geben.

Die gute Leistung verwundert wenig, verbindet Siem doch mit der französischen Open ganz besonders gute Erinnerungen: Im Jahr 2012 gelang ihm hier der Turniersieg und sicherte ihm seinen bisher größten Betrag an Preisgeld. Hinzu kommt, dass Siem sich derzeit in Form befindet. Bei seinen letzten vier Turnieren auf der Tour landete er nur ein einziges Mal nicht unter den besten 15 - ausgerechnet bei der BMW International Championship im eigenen Land. Aber ein geteilter siebter Platz bei der BMW PGA Championship, ein geteilter 14. Platz bei der Irish Open und besonders ein geteilter 12. Platz bei der US Open können sich sehen lassen.

Kaymer und Kieffer mit überschaubarer Leistung

Je hervorragender Marcel Siem die Runde gespielt hat, desto unscheinbarer machten sich die Leistungen der anderen beiden Deutschen Martin Kaymer und Max Kieffer dagegen aus. Kieffer schloss seine Front Nine mit einem Bogey und einem Doppelbogey ab, schaffte es aber mit zwei Birdies auf der Back Nine, den Schaden daraus weitestgehend zu begrenzen. Letztendlich musste er aber trotzdem einen Schlag über Par hinnehmen, ebenso wie Martin Kaymer. Kaymer war ebenfalls mit einem doppelten und einem einfachen Schlagverlust gestartet und ließ ein richtiges Auf und Ab folgen: Vier Birdies und zwei weitere Bogeys notierte der Mettmanner, der das Turnier vor fünf Jahren einmal für sich entscheiden konnte, und platzierte sich neben Maximilian Kieffer. Am Ende ihrer Runde lagen sie beide auf dem geteilten 49. Platz.

Titelverteidiger McDowell solide

Den Turnierbeginn von Vorjahressieger Graeme McDowell hingegen kann man getrost als solide bezeichnen. Fünfmal wich er vom Par ab, mit zwei Bogeys und drei Birdies und platziert sich letztlich mit einem Schlag unter Par ganz gut, aber noch weit ab von jeder Spitzenposition. Wenn er seinen Titel erfolgreich verteidigen will, muss an den kommenden drei Tagen etwas mehr Leistung her.

Fitzpatrick startet durch

Vor kurzem erst im Profilager angekommen, zeigt Matthew Fitzpatrick, dass er dort genau richtig ist. Der 19-Jährige, der sowohl die Open 2013 als auch die US Open diesen Jahres als bester Amateur beschlossen hatte und dementsprechend sogar schon Major-Erfahrung mitbringt, ist gerade auf einem guten Weg, sich ein Ticket zur diesjährigen Open nach Schottland zu sichern. Die Teilnahme wäre ihm als US-Amateur-Champion von 2013 sicher gewesen, wenn er bis zur Austragung ein Amateur geblieben wäre - mit seinem Wechsel muss er sich nun auch wie alle anderen für das Turnier qualifizieren. Bisher sieht es gut für den Youngster aus. Mit seiner 69er Runde liegt er derzeit auf dem geteilten neunten Platz und damit vielversprechend für die kommenden Tage.

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