European Tour

Open de Espana: Martin Kaymer wird nass und verpasst knapp den Sieg

17. Apr. 2016 von Robin Bulitz in San Roque, Spanien

Es hat nicht sollen sein. Martin Kaymer verpasst den Sieg bei der Open de Espana und hadert mit den vergebenen Chancen. (Foto: Getty)

Es hat nicht sollen sein. Martin Kaymer verpasst den Sieg bei der Open de Espana und hadert mit den vergebenen Chancen. (Foto: Getty)

Martin Kaymer begann seine Finalrunde bei der Open de Espana im letzten Flight und zeigte direkt zu Beginn welche Ambitionen er hatte. Mit einem Birdie auf Bahn drei und dem gleichzeitigen Bogey seines Flightpartners Joost Luiten, setzte sich der 31-Jährige früh an die Spitze des Feldes. Auch ein Bogey auf Loch sieben konnte den Düsseldorfer auf der Front Nine nicht zurückwerfen, sodass er in geteilter Führung auf die Back Nine startete.

Im Verlaufe der letzten neun Löcher rückte das Feld immer enger zusammen und es entstand eine Spitzengruppe um den Engländer Andrew Johnston, den Titelverteidiger James Morrison, den Niederländer Joost Luiten, den furios aufspielenden Sergio Garcia, den Lokalmatadoren Pablo Larrazabal und eben Martin Kaymer.

Verfolger scheiden Loch für Loch aus dem Rennen aus

Zuerst traf es den Titelverteidiger James Morrison, der sich mit einem Doppelbogey auf Loch 16 aus dem Titelrennnen verabschiedete. Anschließend, am selben Loch, erwischte Pablo Larrazabal eine seiner dunkelsten Stunden auf der European Tour. Zuerst schlug er seinen Abschlag auf der 16. Bahn ins Aus und notierte eine Triplebogey, nur um im Anschluss auf Loch 17 zwei Bälle in das Wasserhindernis zu schlagen und mit einer zehn von dem Par 5 zu gehen. Damit büßte der Spanier innerhalb von zwei Löchern über 20 Plätze ein. Seiner Liebe zum Valderrama GC tut dies jedoch keinen Abbruch.

Sergio Garcia spielte zwar mit einer vier unter Par die beste Runde des Tages, konnte damit aber nicht mehr in ein Playoff einziehen. Der Gastgeber der Open de Espana beendet das Turnier aber nichtsdestotrotz in beeindruckender Manier auf dem dritten Rang.


Den zweiten Platz sicherte sich der Niederländer Joost Luiten, der bis zum letzten Loch die Chance hatte ein Stechen zu erzwingen. Hierfür hätte Luiten ein Birdie zum Abschluss benötigt, was er mit einem riskanten Annäherungsschlag auch herbeiführen wollte. Der Schlag landete jedoch im Bunker und das Birdie war passe.

Martin Kaymer erwischte es an Loch 17

Auch Martin Kaymer musste ganz zum Ende seiner Finalrunde aufstecken und den späteren Sieger Andrew Johnston ziehen lassen. Nach einem noch zu verschmerzenden Bogey an Loch 13, fand Kaymers Schlag ins Grün an Bahn 17 das Wasserhindernis und begrub die letzten Hoffnungen auf den lang ersehnten Sieg. Der 31-Jährige, der nunmehr seit 2014 nicht mehr gewonnen hat, konnte zu wenig Druck aufbauen und haderte besonders mit seinen vergebenen Putts. "Ich habe leider nur eine der vielen Birdie-Chancen nutzen können, da mich der Putter heute im Stich gelassen hat." Positiv bewertete der Düsseldorfer jedoch seinen spürbaren Aufwärtstrend der letzten Wochen und sieht sich auf einem guten Weg.

Hier gibt es die spannende Finalrunde noch einmal zum Nachlesen im Liveticker:

Martin Kaymer beendete die Finalrunde schließlich mit einem weiteren Bogey, wohl auch aufgrund der nicht mehr vorhandenen Konzentration. Ein geteilter sechster Rang bedeutet für den US Open Champion von 2014 aber einen Schritt in die richtige Richtung und sollte Rückenwind für die kommenden Aufgaben und den Weg zurück in die Top 50 der Weltrangliste geben.

Andrew Johnston mit erstem European-Tour-Sieg

Den ersten Sieg auf der European Tour in seiner Karriere durfte am Ende Andrew "Beef" Johnston bejubeln. Der Engländer mit dem fleischigen Spitznamen spielte eine äußerst souveräne und unaufgeregte Finalrunde. Mit einem Tagesergebnis von eins unter Par sicherte er sich den Sieg. Wie zu erwarten war, blieb der Siegerscore über Par (+1), was den windigen und regnerischen Bedingungen bei der Open de Espana geschuldet war und zuletzt bei der Scottish Open 2014 der Fall war.

Siem und Kieffer mit mäßigem Abschluss bei der Open de Espana

Die anderen beiden deutschen Starter, Marcel Siem und Maximilian Kieffer, zeigten am Finaltag eine durchwachsene Leistung und mussten Plätze einbüßen. Marcel Siem gelang bei seiner 77er Abschlussrunde kein einziges Birdie und eine ausgeglichene Bogey-Statistik auf der Back, wie auch der Front Nine. Damit steht für den gebürtigen Münchener lediglich ein erreichtes Wochenende zu Buche, welches er allerdings auf dem geteilten 61. Rang sehr weit hinten beendete.

Für Maximilian Kieffer sah es zu Beginn der Runde zuerst gar nicht so schlecht aus. Er beendete die Front Nine in Even Par und fand sich zeitweilig in den Top 20 wieder. Seine zweiten neun Löcher gestaltete der 26-Jährige dann allerdings nicht zufriedenstellend. Vier Schlagverlusten stand kein einziges Birdie gegenüber, sodass Kieffer am Ende bei zwölf über Par den geteilten 29. Rang belegte.

Highlights der Open de Espana

Das abschließende Leaderboard der Open de Espana mit allen Favoriten und Platzierungen gibt es hier noch einmal auf einen Blick:

Eines der Turnierhighlights bei der Open de Espana spielte sich jedoch gänzlich abseits von Positionskämpfen und Titelrennen ab. Gastgeber Sergio Gracia lud zu einem Weltrekordversuch, der in diesem Video zu sehen ist.


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