Tiger Woods

Medikamentenmissbrauch: Tiger Woods weist sich in Entzugsklinik ein

20. Jun. 2017 von Alexandra Caspers in Köln, Deutschland

Tiger Woods begibt sich auf Entzug. (Foto: Getty)

Tiger Woods begibt sich auf Entzug. (Foto: Getty)

Nachdem Tiger Woods zuletzt Schlagzeilen der unangenehmen Art gemacht hat, als er unter dem Einfluss verschiedener Medikamente in seinem Wagen schlafend von der Polizei in Florida aufgegriffen wurde, begab er sich jetzt Zwecks Behandlung seines Medikamentenmissbrauchs und auf eigenen Wunsch in eine Entzugsklinik.

"Ich kann nicht sagen, wo er ist, aber er wird stationär behandelt", erklärte Woods' Agent Leigh Steinberg gegenüber dem amerikanischen TV-Sender ESPN. "Ich bekomme professionelle Hilfe, um mich im Umgang mit den Medikamenten, meinen Rückenschmerzen und Schlafstörungen richtig zu verhalten", schrieb der Rekord-Weltranglistenerste bei Twitter. "Ich möchte mich bei allen für die unglaubliche Unterstützung und das Verständnis bedanken, besonders seitens der Fans und der Spieler auf der Tour".

Dem 14-fachen Majorsieger drohte nach Informationen verschiedener US-Medien ansonsten der Verlust des Sorgerechts für seine beiden Kinder.

Tiger Woods festgenommen

Ende Mai war Tiger Woods festgenommen worden, nachdem er schlafend bei laufendem Motor am Steuer seines Wagens gefunden wurde. Es bestand zuerst der Verdacht auf Fahren unter Alkoholeinfluss, was Woods bestritt und auch die Polizei im Nachhinein bestätigte. Woods veröffentlichte in einem Statement, es habe sich stattdessen um einen Mix aus ihm verschriebenen Medikamenten gehandelt, deren gemeinsame Wirkung er unterschätzt habe. Die zuständige Behörde in Jupiter/Florida gab später bekannt, der Golfstar hätte bei der Festnahme Vicodin (Schmerzmittel) und Xanax (Angstlöser) im Körper gehabt. Der Mix beider Medikamente gilt als sehr gefährlich, da er zu Atembeschwerden führen kann.

Paul Azinger: "Er hatte eine Menge Schmerzen"

Dieser Vorfall brachte ein scheinbar schon länger bestehendes Problem an die Öffentlichkeit. Bereits vor der Bestätigung, dass Tiger nun einen Entzug mache, gab es Spekulationen, dass er möglicherweise schon länger mit einer Sucht nach verschreibungspflichtigen Medikamenten zu kämpfen habe. In einem Interview mit Fox Sport 1 sagte Paul Azinger, ehemaliger Ryder Cup Captain der USA, dass er von mehreren Spielern gehört habe, Woods habe schon seit einer Weile Probleme.

Azinger nannte die medizinische Geschichte der Golfikone als einen möglichen Grund dafür. "Er hatte viele Operationen am Rücken, er hatte Operationen an den Knien, er hatte Probleme mit der Achillessehne. Er hatte eine Menge Schmerzen. Es wäre einfach für Tiger gewesen, süchtig nach dieser sehr abhängig machenden Droge zu werden, falls er süchtig danach ist." Die Droge, auf die Azinger sich bezieht ist Vicodin, ein Medikament mit hohem Suchtpotential, das aus einer Kombination von Opioid und Paracetamol besteht.

Nur wenige Tage vor seiner Verhaftung hatte Woods in seinem Blog verkündet, dass er sich nach seiner jüngsten Rückenoperation, einer Wirbelfusion, viel besser fühle. "Ich habe mich seit Jahren nicht so gut gefühlt." Zwar war vorauszusehen, dass er für eine ganze Weile nicht ins Turniergeschehen zurückkehren würde, aber er versicherte in seinem Blog-Eintrag:  "Ich sage unmissverständlich, dass ich wieder Wettkampfgolf spielen will."


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