Golf-Equipment

Lakeball oder ProV1? Das Geheimnis des richtigen Golfballs

26. Sep. 2014 von Imke Kuhlmann in Hamburg, Deutschland

Für viele nur ein "Verbrauchsgegenstand" und doch so wichtig - Der Golfball im Fokus. (Foto: Getty)

Für viele nur ein "Verbrauchsgegenstand" und doch so wichtig - Der Golfball im Fokus. (Foto: Getty)

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45,93 Gramm – mehr darf ein Golfball nicht wiegen. Der Durchmesser liegt bei 42,77 Millimetern, alles fest in den Golfregeln verankert. Doch was macht wirklich einen guten Golfball aus und welches Produkt eignet sich für den Hobbygolfer? Eine Vielzahl von Tests soll die Qual der Wahl erleichtern. Die vielen Ergebnisse können jedoch besonders bei Anfängern eher für Verwirrung sorgen. Sind ausgeklügelte Technologien und hohe Preise ein Garant für gutes Spiel? Und dann gibt es noch die Lakeballs: hochpreisige Marken zu attraktiven Preisen.

Der Ball das unbekannte Wesen

Ein Golfball besteht aus Innenleben, Schale und Dimples. Rund 300 bis 450 dieser Dellen hat ein Ball. Die Anordnung ist je nach Herstellerphilosophie unterschiedlich. Eines ist bei allen Bällen gleich: Der Sinn und Zweck die Flugbahn mithilfe der Dimples zu optimieren. Kleine Verwirbelungen, die durch die Grübchen entstehen, sorgen für das Ergebnis. Viermal so weit fliegt ein Ball mit den strategischen Dellen im Vergleich zu einem glatten Ball. Im Inneren gibt es relevante Unterschiede. Ob 2-Piece-Ball oder Muli-Layer, Ball ist nicht gleich Ball. Vom Kern bis zur Schale besteht die kleine Kugel aus einer unterschiedlichen Anzahl von Schichten und Materialien. Sinn und Zweck ist, für die richtige Flugbahn sowie perfekte Eigenschaften beim kurzen Spiel zu sorgen. Dazu noch eine fein abgestimmte Kompression und der Ball ist eigentlich schon im Loch.

„Den wirklichen Einfluss auf das Ergebnis hat der Ball, wenn der Spieler ihn richtig trifft“, sagt Felix Lubenau. Der 38-jährige ehemalige Profi gewann 1998 die deutsche Profimeisterschaft und arbeitet heute als Trainer erfolgreicher deutscher Mannschaften und Einzelspieler.

Der Preis macht keinen Meister

Wäre der Preis ein Indikator, könnte die Entscheidung ganz einfach sein. Der Preis ist aber kein Garant für ein gutes Spielergebnis, denn das Geheimnis des richtigen Balls ist ein ganz anderes: Es kommt auf die individuelle Spielstärke und die Anforderungen an. Welcher Ball ist nun für Anfänger, Mittelklasse- oder Premiumspieler perfekt geeignet? Die Vermutung liegt nah, was für die Profis gut ist, sollte genauso bei den Anfängern funktionieren, doch weit gefehlt.

Der richtige Ball für jede Spielstärke

„Die Frage nach dem richtigen Ball beinhaltet die Frage nach den Eigenschaften, die ein Ball für den Spieler haben soll“, so Lubenau.

Gerade bei Anfängern reicht das Spielvermögen meist noch nicht aus, die Auswirkungen der unterschiedlichen Ballqualitäten auf das Spiel umzusetzen. Die Bälle sollen lange halten, wenn sie nicht vorher – wie leider häufig – verloren gehen. Spin, Länge, Flugbahn oder Kompression des Balls sind in dieser Spielstärke noch sekundär. „Ein Golfer, der ambitioniert spielt und den Anspruch hat nach vorne zu kommen, sollte schon auf ein Ballmodell vertrauen und nicht immer wechseln“, so der Tipp von Carl Anton Kolloß. Der 20-Jährige war 2009 Deutscher Meister in der U 16, 2010 wurde er Deutscher Jugendmeister und spielt heute ein Handicap von +2,2. Einen Favoriten zu haben kann also nicht schaden, dieser muss bei weitem nicht der teuerste sein.

Lakeballs aus preislichen Gründen

Alle Hersteller verfügen über ein gutes breites Angebot. Gern wird von Golfern mit höheren Handicaps aus preislichen Gründen zu Lakeballs gegriffen, bei denen inzwischen hochwertige Marken gereinigt und sortiert zu finden sind. Doch Vorsicht, Lakeball ist nicht gleich Lakeball. Wenn die Bälle zu lange im Wasser gelegen haben, was ihnen nicht anzusehen ist, wird das Material angegriffen und die Qualität verliert. Es kann unter anderem zu Veränderungen in der Kompression und zu nicht sichtbaren Verformungen kommen, die erst im Spiel spürbar sind. „Die Preise bei den Lakeballs sind so niedrig, dass sich der Kauf trotzdem lohnen kann“, so die Auffassung von Felix Lubenau. Ob Lakeball oder nicht, muss jeder Spieler für sich entscheiden. Hochklassespieler und Profis greifen selten dazu.

Psychologische Aspekt sorgt für Ballverlust

Bei den Mittelklassespielern ist das schon etwas anders mit der Wahl des Balles. Unterschiede wirken sich auf das Spielergebnis aus. Das Produkt hat bei den Spielern allerdings auch rein psychologisch eine Auswirkung auf den Score: Gerade vor Wasserhindernissen ist die Angst einen guten Ball zu verlieren gern mal so groß ist, dass der Ball garantiert in Selbigem landet.

Für die Premiumspieler werden die Eigenschaften eines Balles dann relevant. In dieser Spielklasse hat sich vor allem der PRO V 1 von Titleist in den letzten Jahren auf dem Markt nach ganz vorne geschoben. Die meisten Tourspieler setzen auf diesen Ball. Doch auch viele andere Hersteller bieten hochklassige Produkte an. Flugbahn und Spin sind unter anderem die schlagenden Argumente. „Je kürzer der Schlag, desto wichtiger wird es den Ball besser kontrollieren zu können“, weiß Lubenau aus Erfahrung.

So lautet auch die Empfehlung der meisten Profis: Den Ball erst einmal rund ums Grün testen um so ein Gespür für die Eigenschaften zu entwickeln. Und wer ganz sicher gehen will, die meisten Hersteller bieten inzwischen sogar Golfballfittings an.

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