PGA Tour

Henrik Stenson führt nach Auftakt der Tour Championship

19. Sep. 2013 von Steffen Jüngst in Atlanta, Georgia, USA

Henrik Stenson Tour Championship

Ein Schwede in Bestform: Henrik Stenson führt nach der ersten Runde der Tour Championship (Foto: Getty).

Vorhang auf für die Tour Championship! Beim Finale des FedEx Cup sind die 30 bestplatzierten Golfer unter sich. Und es geht um den weltweit dicksten Siegerscheck für einen Einzelsportler. Zehn Millionen Dollar kassiert der Gesamtsieger der Turnierserie. Schauplatz des Golf-Spektakels ist der East Lake Golf Club in Atlanta. Auch der Golfplatz hat seine ganz eigene Geschichte, er liegt in einem Stadtviertel Atlantas, wo früher Armut, Drogen und Gewalt das alltägliche Bild prägten.

Luke Donald locht Bunkerschlag ein

Für das erste Ausrufezeichen sorgte Roberto Castro, der Mann der Minute. Nach zehn Löchern und zwei Birdies in Serie lag er nicht nur kurzzeitig in Führung, sondern war zu dem Zeitpunkt sogar prognostizierter FedEx Cup-Sieger. Allerdings war das nur statistische Spielerei und eine Momentaufnahme, am Ende platzierte er sich auf T5 (-3).  Für den ersten spektakulären Schlag zeichnete sich Luke Donald verantwortlich, an der 11 lochte er einen Bunkerschlag ein. Der Brite, der sich erst in letzter Minute für die Tour Championship qualifiziert hatte, landete nach einer wechselhaften Runde bei Even Par.

Henrik Stenson startet eindrucksvoll in Tour Championship

Für den letzten Flight des Tages, Tiger Woods und Henrik Stenson, begann die Runde mit einem doppelten Ärgernis. Sowohl der Amerikaner als auch der Schwede verpassten auf der ersten Spielbahn das durchaus mögliche Birdie. Das holte Stenson dann aber direkt nach. Seinem Schlaggewinn auf der 2 ließ er von Spielbahn 4 an eine Birdie-Serie folgen und eroberte sich bereits nach sieben Löchern mit fünf Schlägen unter Par die alleinige Führung. Bei seiner Premiere bei der Tour Championship unterstrich der 37-Jährige direkt seine Ambitionen. Seine Annäherungsschläge waren an Präzision kaum zu überbieten, landeten anfangs fast alle direkt an den Fahnen.

Stenson gehört zu den fünf Golfern, denen ein Sieg bei der Tour Championship reicht, um den FedEx Cup, dessen Punktewertung immer wieder Gegenstand von Diskussionen ist,  sicher zu gewinnen. Den ersten Schritt hat er gemeistert, einzig auf der 16 notierte er ein Bogey und kehrte mit einer 64 (-6) ins Clubhaus zurück. Seine Führung zeigt: Der Frustabbau am Montag als er nach verpatzter Schlussrunde seinen Driver zerstörte, hat ihm offenbar gut getan.

Tiger Woods bleibt hinter Erwartungen zurück

Ganz anders Tiger Woods, der bei der Tour Championship aus der Pole-Position startete. Der Weltranglistenerste hatte in der Vorwoche die Führung im FedEx Cup von Henrik Stenson übernommen. Obwohl in Lake Forest bei weitem nicht alles nach Plan lief: "Das war keine gute Putting-Woche", sagte Woods, "es war eine dieser Wochen, wo es nicht funktioniert hat." Das änderte sich aber auch in Atlanta nicht. Der verpasste Birdie-Putt war nur der Anfang, auf der 6 notierte er ein Bogey. Zum Ende der Front Nine kam für den zweimaligen FedEx-Cup-Sieger dann alles zusammen. Er hatte sich zunächst eine gute Ausgangsposition erarbeitet, ihm bot sich sogar die Eagle-Chance. Am Ende wurde es noch nicht einmal ein Birdie - nach einem Dreiputt nur ein weiteres Par für Woods. Auch auf der Back Nine keine Steigerung, ganz im Gegenteil! In seinem langen Spiel streute er zu stark, zahlreiche Putts verpasste er. Zwei weitere Bogeys bedeuteten nur den 29. Platz (+3) - als einziger Spieler blieb ausgerechnet Tiger Woods ohne Birdie!

Adam Scott katapultiert sich nach vorne

Was Henrik Stenson auf der Front Nine spielte, übernahm Adam Scott auf der Back Nine. Gleich sechs Birdies auf den ersten sieben Löchern katapultierten den Australier (-5) direk hinter Stenson. Auf der 15 hatte er sogar eine Eagle-Möglichkeit, notierte aber "nur" das Birdie. Auch danach boten sich Scott noch Birdie-Möglichkeiten zur Führung, er verpasste sie aber knapp.

Eine gute Runde spielte auch Billy Horschel. Der Amerikaner erarbeitete sich zahlreiche Birdie-Chancen, konnte dabei fünf von ihnen nutzen und notierte nach einem Bogey eine 66 (-4). Zwischenzeitlich hatte Horschel sogar die Chance mit Stenson gleichzuziehen, an der 15 verpasste er aber sein drittes Birdie in Serie. Dabei war es eigentlich das leichteste, doch der Ball lippte aus. Gleichwohl liegt er auf T3 in Lauerstellung.

Steve Stricker: Elchjagd abgesagt, Birdie-Chancen genutzt

Steve Stricker hatte für die Tage der Tour Championship eigentlich andere Pläne: Er wollte mit Freunden auf Elchjagd gehen. Sein gutes Ergebnis bei der BMW Championship mit T4 und Chancen auf den Gewinn des FedEx Cups ließen ihn aber umdenken, die Elchjagd musste verlegt werden. Die größte Birdie-Möglichkeit auf der Front Nine bot sich dem Amerikaner an der 9. Sein Putt drehte jedoch eine komplette Ehrenrunde und lippte dann wieder aus. Auf der zweiten Hälfte seiner Runde fielen dann auch die Birdies. Genau vier Mal - der 46-Jährige platzierte sich auf T3. Bisher hat sich der Verzicht aufs Jagen mehr als gelohnt!

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