Golf-Stars

Ernie Els – Big Easy mit dem eleganten Schwung

21. Okt. 2012 von Gastautor in Kempten, Deutschland

Ernie Els am Schlag bei der Open Championship 2012. (Foto: AFP)

Ernie Els am Schlag kurz vor seinem vierten Majorsieg bei der Open Championship 2012. (Foto: AFP)

Gut strukturiert, mit viel Kraft und Komplexität. So ist „Big Easy“ - nicht der Golfspieler Ernie Els selbst, sondern einer der Rotweine, die auf dem Weingut des südafrikanischen Golfprofis im äußersten Süden des Landes gedeihen. Big Easy, heißt es in der Beschreibung des Tropfens weiter, sei ein Wein, der bereits in jungen Jahren viel Freude bereitet, aber auch ein gewisses Alterungspotenzial aufweist. Treffender könnte man wohl auch Els nicht charakterisieren. Während seine Weine seit 2008 Jahr für Jahr renommierte Auszeichnungen erhalten, gehört der 43-Jährige schon seit Mitte der 1990er Jahre zur Weltspitze.

Vier Major-Titel in einer 23-jährigen Karriere

Als Achtjähriger begann Els, Golf zu spielen. Schon mit 14 Jahren hatte er Handicap 0 erreicht und in seiner Altersklasse die Junior World Golf Championship gewonnen. Bis heute folgten 65 weitere Turniersiege, darunter vier Erfolge bei den Majors. In den Jahren 1994 und 1997 gewann er die US-Open, 2002 setzte er sich bei der Open Championship durch. Und zehn Jahre später, im Juli dieses Jahres, bescherte ihm ein weiterer Titel bei der Open Championship ein Preisgeld von 1,5 Millionen Dollar.

Insgesamt hat er es in seiner mittlerweile 23-jährigen Profikarriere auf 44,8 Millionen US-Dollar gebracht. Der Sieg beim prestigeträchtigen Turnier auf der britischen Insel (mit einem Schlag vor Adam Scott) kam für viele aber überraschend, denn eigentlich lief es zu diesem Zeitpunkt nicht so recht beim Südafrikaner. Bei den 14 Turnieren zuvor im Jahr 2012 hatte er zweimal den Cut verpasst, nur fünf Mal landete er unter den besten Zehn.

Big Easy, das Zugpferd mit dem eleganten Schwung

Ernie Els ist für seine ewige Gelassenheit bekannt und wird deshalb auch "Big Easy" genannt. Keine Situation bringt ihn je aus seiner "Egal was passiert, ich gehe von Loch zu Loch"-Gemütslage. Selbst, als er bei der BMW Asian Open 2005 in China einen bislang unangetasteten Rekord aufstellte, blieb er äußerlich ruhig wie ein Stein und lächelte eher schüchtern in die Kameras. Damals hat Els mit 13 Schlägen Vorsprung gewonnen - dem größten Vorsprung, den je ein Turniersieger auf den Zweitplatzierten hatte.

Mit seiner Stiftung „The Ernie Els and Fancourt Foundation“ unterstützt er seit 1999 unterprivilegierte Kinder in seiner Heimat und fördert Talente für den Golfsport. Eine Aufgabe, für die er quasi wie geschaffen ist. Als einer, der – ganz egal, wo er antritt – noch immer ein Zugpferd ist. Ein Grund dafür ist sein Markenzeichen: sein Schwung. In Fachkreisen gilt der Südafrikaner als einer der elegantesten Golfer. Er selbst sieht das, typisch Els, ganz gelassen. Er konzentriere sich lediglich auf das Wesentliche: den Griff, den Stand, die Haltung und die Position des Balles. Alles Dinge, die man gerne einmal vernachlässigt.


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