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„Lefty“ wieder „Single“ – Dreamteam geht getrennte Wege

22. Jun. 2017 von Jaime Tollens in Köln, Deutschland

Das Dreamteam Mickelson - Mackay löst sich nach 25 Jahren auf. (Foto: Getty)

Das Dreamteam Mickelson - Mackay löst sich nach 25 Jahren auf. (Foto: Getty)

Phil Mickelson, der zusammen mit seinem langjährigen Caddie und Freund Jim Mackay zuletzt bei der FedEx St. Jude Classic den neunten Platz erspielt hatte, gab jetzt die Auflösung des Dreamteams bekannt. Ein Dreamteam, wie man es selten sah: 25 Jahre arbeiteten die beiden erfolgreich zusammen. Die lange Zeit ist für Golfer und ihre Caddies eher ungewöhnlich und ein Beweis für die enge Freundschaft, die die beiden verbindet.

Der schwedische Profigolfer Henrik Stenson, der 2016 die British Open für sich entscheiden konnte, sagte zur scheidenden Partnerschaft von Mickelson und Mackay: "Jeder Spieler verbringt viel Zeit mit seinem Caddie, daher ist es sehr wichtig, sich gut zu verstehen. Das sind zwei Komponenten, die stimmen müssen. Zum einen muss man Erfolg auf dem Kurs haben, zum anderen ist es genauso wichtig eine gute persönliche Beziehung zu haben. Mackay und Mickelson waren ein starkes Team. Es ist gut, dass sie auch jetzt noch Freunde bleiben."

Kleine Gesten erhalten die Freundschaft

Zum ersten Mal trafen sich Phil Mickelson und Jim "Bones" Mackay 1992 zum U.S. Open Sectional Qualifying und gingen von da an gemeinsam durch Dick und Dünn. Vor einigen Jahren, während eines Erdbebens, stürzte sich Mackay auf Mickelsons Bag, um es am Umfallen zu hindern, statt unter einem Tisch Schutz zu suchen. Mickelson honorierte die Loyalität und den Einsatz seines Caddies, indem er ihm einen Platz auf Lebenszeit in seinem Privatjet reservierte und ließ Mackay auch nicht seine Taschen tragen wenn sie zusammen spielten. Es sind die kleinen Gesten und Aufmerksamkeiten, die das Team 25 Jahre lang zusammen hielten.

Nach all den Jahren und gemeinsam bestrittenen Turnieren "war es einfach an der Zeit, etwas zu ändern", wie Mickelson jetzt bekannt gab. Eigentlich sollte die US Open 2017 ihr krönender Abschluss werden. Mickelson konnte jedoch wegen der College-Abschlussfeier seiner Tochter nicht teilnehmen: "Das ist einer der Momente, die du einfach nicht verpassen willst". Er schickte stattdessen Mackay zum "spionieren" nach Erin Hills.

Der Stab geht über an die nächste Generation

Die beiden gehen nicht im Streit auseinander: "Meine Beziehung und Vergangenheit mit "Bones" geht weit über Golf hinaus. Er ist einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben. Seit dem Tag, an dem wir uns getroffen haben, werde ich immer dankbar sein für alles, was er für mich getan hat." Jim Mackays jüngerer Bruder und Agent von Jon Rahm, Tim Mackay, übernimmt nun erstmal für ihn als Caddie.

Zum Ende der Partnerschaft hin gibt es noch freundliche Worte von Mickelson:

Und Mackay lässt es sich nicht nehmen, ebenfalls etwas freundschaftliches zu erwidern und zu betonen, wie Mickelson ihm seinen Traum, einmal im Ryder Cup dabei zu sein, erfüllte:

Phil Mickelson: Was passiert mit Vetorecht?

Phil Mickelson und Jim Mackay haben eine interessante Vereinbarung getroffen: Mackay darf einmal im Jahr eine Entscheidung auf dem Platz von Mickelson mit einem Veto verwerfen. Beispielsweise wenn der Caddie einen besseren Weg zum Loch sieht, oder ein gefährlicher Bunker im Wege steht. Eine Vereinbarung, die die gegenseitige Wertschätzung zum Ausdruck bringt.

So wie es aussieht, wird dieses spezielle Vetorecht aber wohl nicht an Jim Mackays jüngeren Bruder, der ihn als Caddie ablösen wird, übergehen:


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