Golf in Deutschland

Deutschlands Golfer werden älter – Die DGV-Zahlen 2014

23. Jan. 2015 von Juliane Bender in Köln, Deutschland

Noch werden es mehr, wenn auch nur ganz langsam: 0,2 Prozent Wachstum hat der DGV 2014 verzeichnet. (Foto:Getty)

Der Deutsche Golf Verband (DGV) hat bei seiner Jahrespressekonferenz in Stuttgart die aktuelle Golferstatistik des Jahres 2014 präsentiert. Demnach geht es mit dem Golferwachstum insgesamt weiter bergauf, wenn auch nur marginal: Um 0,2 Prozentpunkte hat sich die Zahl der Golfspieler 2014 nach oben entwickelt, in absoluten Zahlen sind das 1.402 mehr Golfer als 2013.

Größter Zuwachs in der Altersgruppe ab 51 Jahren

Am meisten gestiegen ist die Zahl der Golfer in der Altergruppe von 51 bis 55 Jahre (plus 6 Prozent). Insgesamt finden die Zuwächse fast ausschließlich in der Altersgruppe ab 50 Jahren statt, sonst hat es 2014 einzig bei den 19- bis 20-Jährigen einen kleinen Zuwachs von 1,1 Prozent (absolut: 78) gegeben.

DGV-Statistik: Anzahl der Golfspieler 2005-2014

Die Entwicklung der Golfspieler in den letzten zehn Jahren (2005 bis 2014). (Foto: DGV)

Bezüglich der Mitgliedergewinnung setzt sich ein bedenklicher Trend fort: Es findet zwar eine beachtliche Zahl von Neugolfern (ca. 42.000) den Weg in die Clubs und damit in den organisierten Golfsport, aber die Zahl, die den Golfsport 2014 verlassen haben, ist mit 40.500 fast ebenso hoch. Im letzten Jahr war das Verhältnis von 56.000 Neuzugängen und 53.000 Angängen ähnlich. Besonders groß sind die Verluste in den Altersklassen 36 bis 40 Jahre (minus 3,1 Prozent, absolut: 1.435) und 41 bis 50 Jahre (minus 3,9 Prozent, absolut: 4.949).

Die Gründe, warum die Menschen den Golfsport verlassen, seien dem Verband nicht bekannt. Jedoch hat man beim DGV bereits festgestellt, dass auffallend viele den Sport verlassen, die noch gar nicht lange dabei sind. Der DGV hat daraus die Schlussfolgerung gezogen, dass die Abgänger sich vielleicht nicht wohl gefühlt haben im Golfsport oder in ihrem Club und dass die Willkommenskultur verbessert werden müsse. Diese Annahme mündete kürzlich in dem Beschluss, Clubs künftig Golfmanagement-Beratung angedeihen zu lassen, wenn sie es denn wünschen.

2015 wird der DGV außerdem eine Werbekampagne schalten, bei der "Nichtgolfer mit bereits positiver Einstellung zum Golf” (DGV-Präsident Nothelfer) angesprochen werden sollen. Laut der Marktforschungsagentur Repucom handele es sich bei dieser Gruppe um rund 7,3 Mio. Menschen in Deutschland, deren Golfinteresse nur schlummere und geweckt werden müsse. Anhand der aktuellen Zahlen wird deutlich, wie tief das Interesse dieser Gruppe - wenn sie denn tatsächlich so groß ist - schlafen muss.

Demografische Entwicklung auch im Golfsport

Die demografische Entwicklung ist auch im Golfsport zu erkennen. So wächst die mit 240.260 Golfern größte deutsche Golfgruppe der über 60-Jährigen weiter an (auch weil die langjährigen Golfer älter werden), während vor allem die bis 18-Jährigen und mittleren Altersklassen (21 bis 50 Jahre) Verluste verzeichnen.

Die DGV-Vorderen bewerten diese Dynamik auf unterschiedliche Weise. "Der Trend kann uns angesichts der demografischen Entwicklung glücklich stimmen", findet Klaus Dallmeyer, kaufmännischer Vorstand beim DGV, der die Zahlen präsentierte. Golf ist ein Sport auch für Ältere; damit wachse aktuell eine große Klientel für die nächsten Jahre heran.

Anders sieht es DGV-Sportvorstand Marcus Neumann, der sich um den Leistungssport im DGV kümmert und bei der Jahrespressekonferenz "bei allen Erfolgen in 2014" auch "Wasser in den Wein" gegossen hat: "Wir haben für jeden Kader - A, B oder C - Handicapgrenzen formuliert. In manchen Altersklassen haben wir Schwierigkeiten, überhaupt Nachwuchstalente zu finden, die diese Anforderungen erfüllen."

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DGV Statistik 2014Demografische Entwicklung vs. Nachwuchsknappheit: Wie bewerten Sie die aktuellen Zahlen?


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