Golf in Deutschland

Entwicklung „durchaus gut“: DGV vermeldet Golferzuwachs

20. Jan. 2016 von Juliane Bender in Stuttgart, Deutschland

Claus Kobold DGV

Der Deutsche Golf Verband (DGV) vermeldet auf seiner Jahrespressekonferenz steigende Golferzahlen für 2015. (Foto: Golf Post)

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Der Deutsche Golfverband (DGV) hat am Donnerstagnachmittag in Stuttgart seine Zahlen für das Jahr 2015 präsentiert. Demnach hat sich die Zahl der im Golfverband registrierten Golfer im Zeitraum von Januar bis Dezember 2015 um 0,2 Prozent erhöht. In absoluten Zahlen sind das 1044 Golfer mehr als in 2014.

Große Fluktuation unter deutschen Golfspielern

Besonders interessant ist die Betrachtung der Fluktuation im deutschen Golfsport. 50.571 Zugängen (7,9%) stehen 49.527 Abgänge (7,7%) gegenüber – eine Dynamik, die sich seit 2010 fortsetzt. Die Zugänge bezeichnen dabei nicht zwangsläufig gänzlich neue Golfer, sondern zählen auch jene, die in der Vergangenheit schon einmal in einem Golfclub oder der Vereinigung clubfreier Golfspieler (VcG) registriert waren, zwischenzeitlich ihre Mitgliedschaft beendet haben und nun wieder neu eingetreten sind.

Diese Zahlen offenbaren, dass gut 300.000 der aktuellen 640.181 Golfspieler in den letzten sechs Jahren mindestens einmal aus einer registrierten Golfmitgliedschaft ausgeschieden sind. Die tatsächlich neu hinzugekommenen, vorher noch nicht im Golfsport erschienenen Golfer werden vom DGV nicht extra ausgewiesen – schade, angesichts der 2015 gestarteten Werbekampagne, deren formuliertes Ziel Neugolfer sind und deren Erfolg sich somit nicht messen lässt.

Golf wird weiter älter und männlicher

Ebenfalls bemerkenswert: Der Golfsport wächst insbesondere bei der Gruppe der Ü50-Jährigen (+ 2,9%). In den Altersgruppen bis 26 Jahre (- 2,4%) und besonders bei den Berufseinsteigern und Familien, (26- bis 50-Jährige: -4,3%) verliert er hingegen weiter an Bedeutung. Und es wird männlicher im deutschen Golf: Die Golferinnenzahl ist nun 0,3 Prozent geringer als noch im Vorjahr, während die Männer 0,5 Prozent Zuwachs erfahren haben.

Der DGV bewertet diese Entwicklung als „durchaus gut“: „Im Vergleich mit anderen Sportarten und anderen Golfnationen steht Golf in Deutschland durchaus gut da. Vergleicht man den Zeitraum seit 2010, so verzeichnete der deutsche Golfsport ein Wachstum von 4,8 Prozent“, so der DGV mit Verweis auf den Rückgang der Mitgliederzahlen im DOSB (- 1,3%) und beim gesamteuropäischen Golfverband (EGA; - 7,6%).

Neugolfer nach Werbekampagne?

Für den DGV ist es die erste öffentliche Entwicklungsbilanz seit der im April 2015 begonnenen Werbekampagne, die die Sportart Golf im deutschen Fernsehen, auf Plakaten, auf ausgewählten Online-Portalen und gelegentlich im Radio bewirbt und den Verband bis zum Ende der Kampagne 2017 4,9 Millionen Euro kosten wird.

Einen Rückschluss von den nun veröffentlichten Golferzahlen auf den Erfolg der Werbe- und Imagekampagne hält Achim Battermann, stellvertretender DGV-Präsident und am Donnerstag auch stellvertretend für DGV-Kommunikationschef Jörg Schlockermann tätig, für „Schwachsinn“: Eine verlässliche Kausalität zwischen Golfern, die erstmals auf einer Golfanlage auftauchten, und der Werbekampagne sei nicht herzustellen. Man könne nicht feststellen, ob jemand auf die Golfanlage komme, weil der den Fernsehspot gesehen habe oder weil er von Freunden dazu angeregt worden sei, so Battermann. Abgesehen davon, dass die Kampagne ohnehin auf drei Jahre angelegt ist und erst dann verlässliche Schlüsse gezogen werden könnten, verweist der DGV auf Hochrechnungen zur Reichweite, die ein „erfolgreiches" erstes Jahr nahelegten.

Die Mitgliederzahlen werden seit 1951 jährlich vom DGV erhoben. Gezählt werden ausschließlich registrierte Golfer, also jene, die entweder in einem Golfclub Voll- oder Fernmitglied sind oder als Mitglied in der VcG gelistet werden.
Neben dieser Gruppe der 640.181 registrierten Golfer gibt es zudem noch jene Golfer, die keine Clubmitgliedschaft besitzen und die vom DGV nur schwer gezählt werden können. Diese zweite Gruppe wird auf eine Größe von zusätzlich 618.000 geschätzt. Allerdings basiert diese Zahl auf einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2010. Der DGV plant nun für 2016 eine Neuauflage dieser Befragung, um herauszufinden, wieviele Golfer inzwischen fernab der Clubmitgliedschaften im Golfsport unterwegs sind.

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