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Golf Post Premium Ryder Cup

Der Ryder Cup und die Majors im Vergleich

20. Sep. 2023 von Gastautor in Köln, Deutschland - Dies ist ein Golf Post Premium Artikel

Der Ryder Cup und die Majors im Vergleich. (Foto: Getty)

Der Ryder Cup und die Majors im Vergleich. (Foto: Getty)

Kein Preisgeld, dafür Hunderttausende Zuschauer auf der Golfanlage und ein Millionenpublikum weltweit vor den TV-Geräten – der Ryder Cup ist alles andere als ein handelsübliches Golfturnier. Doch was unterscheidet den Vergleich der Kontinente von den Majors? Und sind die Turniere untereinander überhaupt vergleichbar?

Tradition und Prestige

Am traditionellsten ist im direkten Vergleich die Open Championship, das älteste aller Majors und das einzige auf europäischem Boden, die erstmals 1860 veranstaltet wurde. Die US Open gibt es seit 1895, die PGA Championship wurde erstmals 1916 ausgespielt. Neben der Open Championship ist das Masters Tournament in Augusta am prestigeträchtigsten. Das Turnier besteht erst seit 1934 und ist damit das jüngste der vier Majors. Teilnehmen darf aber nur, wer von den Verantwortlichen eingeladen wird. Dadurch bekommt das Masters seinen besonderen Reiz.

Doch in Sachen Prestige hat der Ryder Cup einiges mehr zu bieten: Die besten Einzelkämpfer der Welt werden zu Teamplayern, denen das sportliche Wohl oder Wehe ihres Kontinents am Herzen liegt, angestachelt von frenetischen Fans. Beim Presidents Cup, dem Wettstreit zwischen der USA und dem Rest der Welt (außer Europa), ist das ähnlich. Ihn gibt es aber erst seit 1994.

Beim Ryder Cup lockt kein Preisgeld

In Sachen Preisgeld kann der Ryder Cup mit den großen Turnieren der Tour nicht mithalten. Denn während zum Beispiel bei der Tour Championship, dem höchstdotierten Turnier der PGA Tour, insgesamt 75 Millionen US-Dollar ausgeschüttet werden, gibt es für die Teilnahme beim Ryder Cup keinen einzigen Cent. Die Players Championship ist mit 25 Millionen Dollar Preisgeld das zweithöchste Turnier in der Liste. Selbst die vier Majors bewegen sich in dieser Hinsicht mit Preisgeld zwischen 16,5 und 20 Millionen Dollar in anderen Dimensionen.

Doch mal ehrlich, beim Ryder Cup geht es um mehr: Beim Kräftemessen Europas mit den USA geht es um die Ehre und um Kontinentalstolz. Selbst für Großverdiener wie Tiger Woods oder Rory McIlroy zählt an den Tagen des Ryder Cups nichts anderes. Und das ist mit keinem Geld der Welt aufzuwiegen.

Ryder Cup oder Major: Wer hat die meisten Zuschauer im Golf?

Lange Zeit war der Ryder Cup in Sachen Zuschauern unschlagbar und nimmt man die Zahl der Fernsehzuschauer mit dazu, ist er das wahrscheinlich auch noch. Er mobilisiert die Massen wie kein anderes Golfturnier. In Frankreich waren 2018 etwa 270.000 Zuschauer live dabei, als die Europäer sich die Trophäe holten. Viele Besucher und hohe Einschaltquoten bringen auch viel Geld. Beim letzten Kampf der Kontinente 2018 generierten die Gastgeber eine Wirtschaftsaktivität in Höhe von über 235,7 Millionen Euro.

Diese Zahl berücksichtigt neben den Ausgaben aller Zuschauer und Teilnehmer der Veranstaltung, auch alle organisatorischen Ausgaben, einschließlich der Ausgaben des französischen Golfverbands (FFG) und der französischen Behörden für die Modernisierung von Golfplätzen und Infrastrukturen. Zudem sind die Entwicklung von 100 kommunalen Golfanlagen, die durch die Bewerbung um die Veranstaltung entstanden sind, sowie weitere indirekte Ausgaben.

Und auch bei der Ausgabe von 2023 in Marco Simone Golf & Country Club rechnet man mit 280.000 Zuschauern insgesamt und bis zu 50.000 Zuschauern täglich.

Aber wenn es um die Zahl der Zuschauer vor Ort geht, hat ein Majorturnier dem Ryder Cup den Rang abgelaufen: Beim großen Jubiläum der Open Championship im Jahr 2022 verkündeten die Veranstalter insgesamt 290.000 Zuschauer, die in St. Andrews waren. Die 150. Open hat laut einer unabhängigen Studie, die von The R&A, VisitScotland und Fife Council in Auftrag gegeben wurde, einen wirtschaftlichen Nutzen von über 300 Millionen Pfund für Schottland gebracht.

Zum Vergleich: Beim Masters sind es unter normalen Umständen circa 35.000 bis 40.000 Zuschauer pro Jahr auf der Anlage dabei. Aber das liegt wohl auch daran, dass ein Ticket für Augusta schwerer zu ergattern ist als eine Eintrittskarte für den Superbowl.


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