Masters

Bubba Watson gewinnt das Masters

14. Apr. 2014 von Oliver Felden in Augusta, Georgia

Im Vorjahr war es noch anders herum, 2014 darf sich Bubba Watson das Grüne Jackett wieder anziehen lassen. (Foto: Getty)

Im Vorjahr war es noch anders herum, 2014 darf sich Bubba Watson das Grüne Jackett wieder anziehen lassen. (Foto: Getty)

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In einem hart umkämpften Finale konnte sich Bubba Watson mit der stärksten Leistung über 72 Löcher auf dem enorm langen, brutal schnellen und insgesamt extrem schwierigen Augusta National erneut, zum zweiten Mal nach 2012, das Grüne Jackett sichern. In der 78. Auflage des Turniers setzte er sich bei -8 gegen Jordan Spieth und Jonas Blixt bei -5 durch.

Harter Zweikampf beim Masters

Von Anfang an schenkten sich die beiden Rivalen nichts. Bubba Watson und Jordan Spieth gingen zusammen als Führende auf die Runde. Der Linkshänder Watson, der sich das Grüne Jackett bereits 2012 überstreifen durfte und sich damals mit einem Wahnsinnsschlag aus dem Wald verewigte, geriet zu Beginn ins Hintertreffen. Jordan Spieth, der 2013 seine erste Profi-Saison mit Bravour hinter sich brachte, konnte auf den ersten sieben Löchern drei Schläge gut machen und lag plötzlich bei -6 zwei Schläge vor Watson.

Als sich Spieth aber eine Schwächephase erlaubte, war Bubba Watson da und drehte den Spieß um. Jordan Spieth spielte die Löcher acht und neun in Bogey, Watson konnte bei eben diesen jeweils ein Birdie schreiben und die ganze Geschichte hatte sich gedreht. Auch im weiteren Verlauf schaukelte sich das Duell der beiden mal hin, mal her, doch der Linkshänder behielt vorerst die Oberhand.

Bubba Watson behält die Nerven

Watson, der bereits nach Runde zwei an der Spitze des Leaderboards stand, setze seine monströsen Drives mit einer Präzision auf die Spielbahnen, die man in der Art noch nicht von ihm kannte. Der Masters-Sieger von 2012 ist eigentlich eher für seine Streuung bekannt, als für seine Fairway-Trefferquote, heute jedoch hat alles gepasst. Das merkte auch Spieth, dessen Körpersprache zunehmend Resignation wiederspiegelte. Im Gegensatz dazu war auf einmal Jonas Blixt wieder mit von der Partie. Der Schwede hatte sich heimlich auf den geteilten zweiten Rang vorgespielt.

Doch so sehr sich seine Verfolger auch ins Zeug warfen, Bubba Watson zeigte kaum Schwächen auf seiner Finalrunde. Er spielte seinen Steifel ungefährdet runter und ließ sich auf seinem Weg zum 18. Grün zurecht feiern.

Guter Masters-Abschluss für Martin Kaymer

Martin Kaymer und das Masters, diese Geschichte hatte bis dato noch kein Happy End. In diesem Jahr fand sie jedoch zunächst eine versöhnliche Fortzsetzung. Mit einer abschließenden 73 konnte sich der ehemalige Weltranglistenerste in seinem Finaldurchgang beim Masters sein bisher bestes Resultat bei diesem Major erspielen. Schon in den vorangegangenen Runden fiel speziell die Konstanz auf, die der 29-Jährige zuletzt schmerzlich vermissen lies. Der geteilte 31. Rang in Augusta beim Masters ist auf jeden Fall ein Lichtblick für den Rest der Saison.

Die ersten drei Runden schloss Martin Kaymer mit 75, 72 und 73 Schlägen ab. Mit einem guten Gefühl ging es also in den Finalsonntag des Masters in Augusta, der Deutsche gab sich bisher zufrieden mit seinem Spiel. “Es ist alles da, ich muss nur laufen lassen”, sagte Martin Kaymer im Anschluss an seine erste Runde in Augusta, und diese Lockerheit ließ er zuletzt auch auf dem Platz durchblicken.

Martin Kaymer mit Eagle-Abschluss im Amen Corner

Es ging jedoch durchwachsen los für Martin Kaymer: Bogey auf der Zwei, Birdie auf der Vier, Bogeys auf der Sieben und Neun und die erste Rundenhälfte ging mit +2 über die Bühne. Da war noch Luft nach oben. Und diese Luft füllte Martin Kaymer mit einem Eagle auf Loch 13, nach einem sauberen Drive und einem starken Annäherungsschlag nagelte er den Ball zum Eagle ins Loch. Das Bogey auf Loch 17 bedeutete anschließend die 73er Abschlussrunde.

Nach der Runde gab sich Kaymer zuversichtlich. "Die Runden sind immer so zwischen Par und zwei-drei über. Wirklich jedesmal. Aber ich freue mich jedesmal mehr auf den Platz. Heute wieder für die Zukunft etwas dazugelernt bei den Putts. Bin zufrieden, war okay, diese Woche. Ich kann gut drauf aufbauen, zumal ich ja noch fünf Turniere in den nächsten sechs Wochen spiele."


Berhard Langer zeigt es den jungen Hüpfern

Trotz der vielen farbigen Tupfer auf der Scorekarte Bernhard Langers – sechs Birdies und ein Eagle standen einem Bogey und zwei Doppelbogeys gegenüber – war dessen Leistung über die Dauer des Turniers hinweg bärenstark. Er nutzte es nie als Ausrede, dass eine dicke Erkältung dem Anhausener im Vorfeld und während des Turniers übel zugesetzt hatte, sodass seine Leistung in Anbetracht dessen umso höher einzuschätzen ist - und eine Frage aufwirft: Was wäre gewesen, wenn ...?

Der 56-Jährige, der zum 31. Mal beim Masters im Augusta National GC dabei ist, weiß einfach wie man den Platz zu spielen hat. Auch wenn seine Schläge längst nicht mehr mit den Weiten der jüngeren Spieler konkurrieren können und die Annäherungsschläge dann umso schwieriger werden, durch die Erfahrung lässt sich auf diesem Platz viel ausgleichen. In seiner Finalrunde erwischte Langer einen Bilderbuchstart: Birdie-Eagle, büßte aber mit zwei Doppelbogeys auf den Löchern 10 und 14 wertvolle Schläge ein. Mit drei Birdies von der 16 bis zur 18 sicherte er sich die Even-Par-Runde und den geteilten achten Rang, eine Wahnsinnsleistung von Bernhard Langer.

Für ihn geht es in der nächsten Woche bei der Greater Gwinnet Championship als Titelverteidiger auf der Champions Tour weiter.

 Miguel Angel Jimenez überzeugt beim Masters

Für andere im Vorfeld gehandelte Favoriten nahm das Turnier nicht den erhofften Verlauf. Rory McIlroy gehörte mit seiner 69er Runde, mit der er sich auf insgesamt Even Par und den geteilten achten Rang verbesserte, noch zu den Gewinnern des letzten Tages. Senior Fred Couples konnte nur drei über Par spielen und rutschte auf den geteilten 20. Rang ab, Lee Westwood konnte sich mit der 73 auch schnell vom Traum des ersten Majors verabschieden.

Leider konnte auch Lebemann Miguel Angel Jimenez nicht mehr in den Titelkampf eingreifen, er notierte die 71 und wurde immerhin bester European-Tour-Spieler des Masters. Er unterstrich damit die Aussage Bernhard Langers, dass bald ein über 50-Jähriger ein Major gewinnen wird - wir sind gespannt, vielleicht ja schon die US Open im Juni?

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