Back Nine

Bernhard Langer: Um die Meriten einer tollen Saison betrogen

13. Nov. 2017 von Michael F. Basche in Usedom, Deutschland

Nach einem "schlechten" Ergebnis wird Bernhard Langer im Charles Schwab Cup nur Zweiter. (Foto: Getty)

Nach einem "schlechten" Ergebnis wird Bernhard Langer im Charles Schwab Cup nur Zweiter. (Foto: Getty)

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Was für ein bitteres Saisonende: Nur vier Mal schnitt Bernhard Langer in diesem Golfjahr schlechter ab, als bei der Charles Schwab Cup Championship. Aber der geteilte zwölfte Platz im Phoenix Country Club macht den dominierenden Spieler der PGA Tour Champions 2017 zum ersten Verlierer. In der Geldrangliste liegt der 60-Jährige mit 3,76 Millionen Dollar um eine Million „Bucks“ vor Scott McCarron, und der brauchte dafür vier Starts mehr. Trotzdem muss sich Langer nach 22 Turnieren, sieben Siegen, davon drei Majors und zwei der drei Play-off-Events, zwei zweiten und drei dritten Plätzen sowie summa summarum 16 Top-10-Rängen mit dem zweiten Platz des Gesamtklassements um den Charles Schwab Cup zufrieden geben. Dabei gewann er übrigens heuer mehr Turniere als 2015 (2) und 2016 (4) zusammen. Jetzt betrügt das Reglement ihn um die Meriten für eine tolle Saison!

Der Deutsche selbst nahm‘s wie der Sportsmann, der er ist: „Die Frage nach Fairness stellt sich nicht. Es sind halt Playoffs, jeder im Feld hat die Chance auf den Triumph. Ist das fair? Nein, ist es nicht, aber so sind nun mal die Regeln – obwohl ich denke, dass sie angepasst werden müssten“, sagte Langer. Statt seiner sitzt nun US-Pro Kevin Sutherland (53) auf dem Platz an der Sonne, dank des ersten Sieges in vier Champions-Tour-Jahren und mit einer Playoff-Bilanz von T47, T27, 1… Selbst die Amerikaner, die Langer wegen seines Puttingstils nicht immer Wohlwollen entgegen bringen, finden das wenig in Ordnung und nennen die Reset-Regelung im Play-off eine „doofe Wettbewerbsverzerrung“, die diesmal „ihr hässlichstes und lächerlichstes Gesicht“ (Geoff Shackelford) gezeigt habe.

Absurder Unterricht mit den Golfstars

Schlechte Vorbilder: Es gibt keine schwachen Schüler, nur unzureichende Lehrer. Sagt man doch, oder? Die European Tour jedenfalls hat sich im Rahmen der Nedbank Golf Challenge in Südafrika einen Spaß gemacht und Fans zur Golflektion mit den Stars eingeladen. Die Vorgabe für Martin Kaymer, Ian Poulter, Lee Westwood und Padraig Harrington lautet dabei allerdings, nicht ihr Bestes, sondern einen wirklich absurden Golfunterricht zu geben. Was dabei herauskam, sehen Sie hier:

Abschlag über‘n Balkon

Quartier mit Ausblick: Warum bis zur Driving Range laufen, wenn das Hotelzimmer sozusagen direkt in den Golfplatz mündet! So jedenfalls dachte es sich Charl Schwartzel nach seiner ersten Runde beim Heimspiel Nedbank Golf Challenge in Südafrika und funktionierte den Teppichboden zur Abschlagmatte um. Die Begründung des Masters-Champions von 2011: „Ich war zu faul, und es war auch zu heiß draußen.“

Valhalla bekommt 2024 die vierte PGA Championship

Comeback: 2014 gewann Rory McIlroy im Valhalla Golf Club mit der PGA Championship das letzte seiner bislang vier Majors, zehn Jahre später kehrt die „Weltmeisterschaft der Golf-Professionals“ wieder an diesen Schauplatz in Louisville/Kentucky zurück, der nach dem Ruheort der gefallenen Helden in der nordischen Mystik benannt ist. Am Donnerstag will die PGA of America das offiziell bekanntgeben, Valhalla ist 2024 dann zum vierten Mal Schauplatz des (noch) vierten Majors eines jeden Golfjahres.

Drei „Bademäntel“ in der Galerie

Noch ‘ne Balkonnummer: Rickie Fowler hat‘s mal wieder nicht geschafft, den Sack zuzumachen, musste die OHL Classic at Mayakoba dem Erstsieger Patton Kizzire überlassen. Vielleicht lag es auch an solchen Bildern im Kopf: Am Samstag kletterten Zach Johnson, Cameron Tringale und Jonathan Byrd aufs Dach ihres Hotels direkt am Platz, um von diesem Logenplatz aus Fowlers drei letzten Zweitrundenlöchern zuzuschauen – in Bademänteln:

Flimmernde Bildschirme, dröhnende Beats

High-Tech-Gefährt: Schon vor geraumer Zeit hat Greg Norman für weniger Etikette und mehr Mucke plädiert, um der Jugend den Weg auf den Golfplatz zu erleichtern. Nun hat der geschäftstüchtige australische „Weiße Hai“ nachgelegt und in Zusammenarbeit mit mehreren Firmen sein Golfcart der Zukunft präsentiert. Es verfügt über einen hochauflösenden Bildschirm, Lautsprecher-Anlage und Bluetooth-Verbindung. So lassen sich neben Platzinformationen, Clubhaus-Bestellungen oder detaillierte Entfernungsangaben auch Musikkanäle, Sport-Videos, Nachrichten, sonstiges Entertainment und selbstverständlich Golftipps des großen Meisters abrufen. Anfang 2018 geht Normans „Shark Experience“ auf ausgewählten Plätzen in die Praxis.

China schließt Nicklaus und RTJ-Plätze

Out of Bounds: Die Schließungswelle von Golfplätzen in China hält an. Jüngste „Opfer“ sind die Kurse von Jack Nicklaus und Robert Trent Jones in „Changbaishan International“ im Nordosten des Landes, wo lokale Behörden jetzt die Einstellung des Golfbetriebs auf den 54 Löchern verfügten. Die 21 Quadratkilometer große Anlage mit mehreren Luxushotels gehört dem Immobilien-Unternehmer Wang Jianlin und beherbergt u. a. auch ein Ski-Resort. Chinas kommunistische Partei hat den Golfsport als Symbol kapitalistischen Exzesses und Hort von Korruption gebrandmarkt.

Shinzo Abe und die Bunkerkante

Nachtrag: Das Video ging um die Welt, Golf ist halt mittlerweile politisch. Bei der Runde mit US-Präsident Donald Trump unlängst im Kasumigaseki Golf Club hatte Japans Premier Shinzo Abe etwas Probleme mit dem Verlassen eines Bunkers – Chronistenpflicht hiermit erfüllt:

Streuverlust auf der Driving Range

Zum Schluss: Augen auf beim Rückschwung! Oder: Kurs-Management fängt schon auf der Driving Range damit an, wo man seinen Korb voller Bälle hinstellt, um Streuverluste zu vermeiden…

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