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Alex Cejka: „Der erste Sieg ist immer der schwerste“

09. Mrz. 2015 von Tobias Hennig in Köln, Deutschland

Alex Cejka war nach seinem Sieg bei der Puerto Rico Open überglücklich. (Foto: Getty)

286 Mal hat Alex Cejka nach PGA-Tour-Turnieren anderen Spielern zum Sieg gratuliert. Nach seinem 287. Start war er nun endlich selbst an der Reihe, Schulterklopfer, Gratulationen und Glückwünsche entgegen zunehmen. Dabei hatte sich der 44-Jährige bereits mit dem dritten Platz zufrieden gegeben und sich beinahe schon auf den Weg zum Flughafen gemacht. Dass er noch ins Stechen kommen würde, hätte er nicht gedacht.

"Wenn es ein langes Par-4 gewesen wäre", sagte Cejka, "da kann ein Bogey passieren, aber ein Par-5 mit Rückenwind... Und zwei Leute spielen Bogey! Die Chancen standen nicht gut. Ich zog mich um, hatte gepackt, war fertig, um zum Flughafen zu fahren und zufrieden mit dem dritten Platz. Plötzlich änderte sich alles" und Cejka musste schnell wieder raus. "Wir hatten ein paar Minuten. Ich hatte eine kurze Hose an und alles gepackt. Zum Glück kam noch der letzte Flight, da konnte ich mich umziehen. Aber Bälle habe ich keine mehr geschlagen. Ein paar von den anderen haben im Regen abgeschlagen und geputtet."

Arnold Palmers Enkel vergibt - Cejka siegt

Das war vielleicht sogar gut so. Cejka blieb nicht viel Zeit über die Situation nachzudenken. Am Vortag hatte er am 18. Loch, welches auch im Playoff gespielt wurde, nach einem Doppelbogey die Führung abgegeben. Am Sonntag lochte er aus fünf Metern zum Birdie. Sam Saunders, 27-jähriger Enkel von Arnold Palmer und letzter ernsthafter Konkurrent, verschob seinen Putt aus der halben Distanz und krönte Cejka mit 44 Jahren, drei Monaten und sechs Tagen zum drittältesten "First-Time-Winner" der PGA Tour seit 1970.

Alex Cejka sicher bis 2017 auf der PGA Tour

Damit hat er nicht nur die Tourkarte bis zum Ende der Saison 2016/17 sicher, sondern bereits jetzt beste Aussichten auf die Teilnahme am ersten FedExCup-Playoff-Turnier am Ende der Saison. Für seinen Sieg kassierte er 300 Punkte. Damit hat der gebürtige Tscheche mit nun schon 492 Punkten deutlich mehr, als der letzte qualifizierte Profi, Robert Allenby, 2014 hatte. Und noch mehr Turniere stehen für Cejka an. Er hat sich dank seines Sieges bei der Puerto Rico Open nicht nur für das Hyundai Tournament of Champions auf Hawaii qualifiziert, sondern auch für die Players Championship und die PGA Championship.

Ausgerechnet: Cejkas Sieg nicht live im TV

In Deutschland war sein Sieg übrigens nicht live zu verfolgen. Der einzige Golf-übertragende TV-Sender konzentrierte sich auf die WGC Cadillac Championship. So blieb auch Marcel Siem nichts anderes übrig, als sich im Golf-Post-Livescoring zu informieren. Es kommt jedes Jahr nur zwei- bis dreimal vor, dass die PGA zwei Turniere gleichzeitig ausrichtet. Cejkas erster Sieg fiel nun ausgerechnet in diese Zeit. Parallel zur Open Championship und zur WGC Bridgestone Invitational wird die amerikanische Tour wieder kleinere Events veranstalten.

Cejka dürfte es egal gewesen sein, man sah ihm die Freude und Entspannung nach seinem ersten Sieg an. "Ich bin sprachlos. Ich bin froh, dass es vorbei ist", sagte er mit dem größten Scheck seiner Karriere in Händen (540.000 US-Dollar). "Der erste Sieg ist immer der schwerste", fügte er hinzu. Dabei hat Cejka bereits vier Siege auf der European Tour, zudem Titel auf der web.com Tour und der Challenge Tour gewonnen. Doch auf der PGA Tour spielt er am längsten. "Jetzt kann ich endlich sagen, ich habe lange auf der PGA Tour gespielt und gewonnen. Das ist ein großartiger Satz, den ich im Ruhestand benutzen werde. Ich glaube nicht, dass ich heute Nacht schlafen kann."

Zum Genießen: Alex Cejkas Sieg im Video"


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